Als die Sowjetunion Anfang der der 1990er-Jahre auseinanderbrach, spitzte sich der Konflikt zwischen der Nordkaukasusrepublik Tschetschenien und der Zentralmacht in Moskau zu. Sowjetrepubliken wie Georgien, Kasachstan oder die Ukraine erklärten sich für unabhängig. Tschetschenien war zu Sowjetzeiten – gemeinsam mit dem Nachbargebiet Inguschetien – ein autonomes Gebilde innerhalb der Russischen Sowjetrepublik.

Ende 1991 wählten die Tschetschenen einen eigenen Präsidenten, Dschochar Dudajew, und riefen eine unabhängige Republik „Itschkerien“ aus. Moskau erkannte diesen Status nicht an, aber die Parteien trafen sich zu Verhandlungen. Im Dezember 1994 erklärte Boris Jelzin "Recht und Ordnung" wieder herzustellen und auf seinen Befehl marschierten russische Regierungstruppen in Tschechenien ein. Sie stoßen auf erbitterten Widerstand der Bevölkerung (Erster Tschetschenienkrieg).
Dieser Krieg dauerte zwei Jahre und hatte zur Folge, dass der Ruf der "Unbesiegbarkeit der russischen Armee" zerstört und die unerbittliche Widerstandskraft des tschetschenischen Volks augenfällig wurde. 1999, drei Jahre später, fing alles von vorn an: Russische Truppen marschierten in Grosny ein. Die Stadt wurde monatelang mit Bomben und Raketen beschossen (Zweiter Tschetschenienkrieg; bis 2009).


Die Autorin und Regisseurin des Films, Nino Kirtadze (* 1968), ist georgischer Abstammung. Seit 1997 lebt sie in Frankreich. Sie hatte den Tschetschenien-Krieg 1994 und 1996 als Kriegsberichterstatterin zuerst für die französische Presseagentur AFP, danach für die Associated Press begleitet.
Sie dokumentiert die Chronik des Krieges und befragt Journalisten nach ihren Eindrücken. Diese Augenzeugenberichte liefern wesentliche Bausteine zur Rekonstruktion der Ereignisse. Dabei wird auch deutlich, welchen Schwierigkeiten bei der Wahrheitsfindung Kriegsberichterstatter ausgesetzt sind.