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Nastassja Kinski (* 1961) ist eine deutsche Schauspielerin und ehemaliges Fotomodell, die in mehr als 60 Filmen mitgewirkt hat. Sie drehte mit Regisseuren wie Wim Wenders, Wolfgang Petersen, Roman Polański und Francis Ford Coppola. Zeitweise war sie eine der meistfotografierten Frauen der Welt und zierte zahlreiche Titelbilder. Sie ist die Tochter des deutschen Schauspielers Klaus Kinski. In manchem Filmabspann taucht sie auch unter den Namen Anastasiya Kinski, Nastassia Kinski oder Nastasha Kinski auf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kinski wurde am 24. Januar 1961 als Nastassja Aglaia Nakszynski in West-Berlin als Tochter des Schauspielerpaares Klaus Kinski und Ruth Brigitti Tocki geboren. Als sie 10 Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden und sie sah ihren Vater nur noch selten. Ihre Mutter kämpfte, um über die Runden zu kommen und zog irgendwann in eine Kommune in München.

Aus erster Ehe des Vaters stammt ihre Halbschwester Pola Kinski, aus dritter Ehe ihr Halbbruder Nikolai Kinski. Beide sind, wie auch ihre Cousine Lara Naszinsky, ebenfalls Schauspieler.

1977 verließ sie das Münchner Willi-Graf-Gymnasium mit der Mittleren Reife. Über ihre familiären Erlebnisse mit ihrem Vater in der Kindheit äußerte sich Kinski später kritisch in der Öffentlichkeit.

Karriere

Im Alter von 15 Jahren begann Nastassja zu modeln. Der Regisseur Wim Wenders wurde auf sie aufmerksam und gab ihr die Rolle der taubstummen Mignon in "Falsche Bewegung" (1976). Im selben Jahr spielte sie in einer Episode der deutschen Fernsehserie Tatort unter der Regie von Wolfgang Petersen und gab ihr Auslandsdebüt in Peter Sykes' Film "Die Braut des Satans". 1978 wurde sie an der Seite von Marcello Mastroianni in dem italienischen Film "Bleib, wie du bist" besetzt.

Die noch sehr junge Nastassja erklärte später, dass sie sich ausgenutzt fühlte und manchmal gegen ihren Willen Nacktszenen drehte.

"Bleib, wie du bist" wurde in den USA unter dem Titel "Stay as you are" veröffentlicht, woraufhin Kinski auch in den USA bekannt wurde.

In jungen Jahren (1976; mit 15) hatte sie eine Beziehung mit dem viel älteren Filmregisseur Roman Polanski (zu der Zeit 42 Jahre alt). Er finanzierte ihr Schauspielstudium. Im Jahr 1979 gab er ihr die Titelrolle in seiner Version von "Tess" - basierend auf dem Roman "Tess von den d’Urbervilles: Eine reine Frau" (1891) von Thomas Hardy. Der Film gewann einen Golden Globe und ebnete ihr den Weg nach Hollywood.

Nicht lange nach ihrem Erfolg mit diesem Film posierte sie für den berühmten Fotografen Richard Avedon. Das daraus resultierende Plakat, das sie nackt auf dem Boden liegend und nur mit einer großen Strumpfbandschlange um ihren Körper gewickelt zeigt, machte sie zu einem beliebten Sexsymbol. Zu dieser Zeit teilte sie sich eine Wohnung mit Demi Moore.

1982 spielte sie an der Seite von Malcolm McDowell in Paul Schraders "Katzenmenschen" eine Frau, die sich nach dem Sex in einen Panther verwandelt, ein Remake eines Hollywood-Klassikers. Sie bekam auch eine wichtige Rolle in Francis Ford Coppolas romantischem Musicalfilm One from the Heart. Dieser Film floppte jedoch, und auch "Katzenmenschen" war kein großer Erfolg.

Spätere Filme waren erfolgreicher, wie "Bitte nicht heute Nacht", in dem sie die Frau von Dudley Moore spielt, und "Hotel New Hampshire" an der Seite von Jodie Foster und Rob Lowe, in dem sie eine Frau im Bärenkostüm spielt, beide von 1984.

Ihr größter Erfolg war "Paris, Texas" (1984) von Wim Wenders. Der Film gewann eine Goldene Palme in Cannes.

Privates

Kinski hat 3 Kinder aus verschiedenen Beziehungen. Ihr erstes Kind, Sohn Aljosha Nakszynski (1984), wurde von dem Schauspieler Vincent Spano gezeugt, ihrem Co-Star in Maria's Lovers.

Am 10. September 1984 heiratete Kinski den ägyptischen Filmemacher Ibrahim Moussa, mit dem sie die Tochter Sonja Kinski (1986) hat. Die Ehe wurde im Juli 1992 geschieden.

Von 1992 bis 1995 lebte Kinski mit dem Musiker Quincy Jones zusammen, behielt aber ihre eigene Wohnung in der Hilgard Avenue in der Nähe der UCLA. Sie bekamen eine Tochter, Kenya Julia Niambi Sarah Jones (1993), ein Model, das beruflich als Kenya Kinski-Jones bekannt ist.

Im Jahr 1997, hatte Kinski eine Romanze mit dem verheirateten Produzenten Jonathan D. Krane während einer kurzen Trennung von seiner Frau, Schauspielerin Sally Kellerman.

Im Laufe ihrer Karriere, hatte Kinski auch Affären mit Paul Schrader, Jean-Jacques Beineix, Rob Lowe, Jon Voight, Gérard Depardieu, Dudley Moore, Miloš Forman, Wim Wenders und Schauspieler Rick Yune.

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1975: Filmband in Gold (Bundesfilmpreis) für Falsche Bewegung in der Kategorie Schauspieler-Ensemble (gemeinsam mit Marianne Hoppe, Lisa Kreuzer und Hanna Schygulla)
  • 1977: Goldener Bravo Otto
  • 1978: Goldener Bravo Otto
  • 1978: Bambi für Reifezeugnis
  • 1978: Jupiter in der Kategorie Beste Darstellerin
  • 1979: Silberner Bravo Otto
  • 1980: César: nominiert für Tess in der Kategorie Meilleure actrice
  • 1981: Golden Globe für Tess in der Kategorie New Star of the Year in a Motion Picture
  • 1983: Filmband in Gold (Bundesfilmpreis) für Frühlingssinfonie in der Kategorie Herausragende Einzelleistung, Schauspielerin
  • 1983: Saturn Award: nominiert für Cat People in der Kategorie Best Actress
  • 1985: Nastri d’Argento (Silberband) des Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani (SNGCI) für Maria’s Lovers in der Kategorie Migliore Attrice Straniera – Beste ausländische Schauspielerin
  • 1988: César: nominiert für Maladie d’amour in der Kategorie Meilleure actrice – Beste Schauspielerin
  • 2000: Wine Country Film Festival (Kalifornien): The Magic of Marciano in der Kategorie Best Actress
  • 2014: Ehrendarstellerpreis des Eat My Shorts – Hagener Kurzfilmfestivals
  • Literatur

  • Jo Burger (Redaktion): Nastassja Kinski. Unser rätselhafter Weltstar, Karriere, Probleme, Filme, Liebe, Enttäuschung, Zukunft. AC-Verlag, Grünwald 1983 , DNB 830773762.
  • Andreas Jacke: Nastassja Kinski. Die Tochter des schwarzen Panthers. Ein Aufsatz über „Cat People“ in IMDb, Berlin 2004
  • Dirk Manthey (Hrsg.), Hans-Werner Asmus (Mitarb.): Göttinnen des erotischen Films. 1. Auflage. Kino-Verlag, Hamburg 1985, ISBN 3-88724-012-X (ein Filmbuch von Cinema, Nr. 12).
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