Hitler – Aufstieg des Bösen (2003) ist Spielfilm von Christian Duguay mit Robert Carlyle in der Titelrolle.
Zusammenfassung
Der Film beginnt chronologisch mit der Kindheit und der Jugend, auch seine Ablehnung an der Kunstakademie sowie seine Jahre als Soldat im 1. Weltkrieg werden zügig abgehandelt.
Der Schwerpunkt liegt in den Jahren nach dem gescheiterten Putschversuch in München (1923; auch Hitler-Ludendorff-Putsch, Bürgerbräu-Putsch sowie Marsch auf die Feldherrnhalle genannt) der zu einer Anklage wegen Hochverrats führte. In der knapp 9-monatigen Festungshaft diktierte Hitler sein Manifest "Mein Kampf" um sich nach der Haftentlassung an die Spitze der nationalsozialistischen Partei zu stellen.
Der Film beleuchtet auch den Einfluss von Ernst Hanfstaengl (1887 - 1975), einem ein deutsch-amerikanischen Geschäftsmann und Kunsthändler, auf Hitlers Aufstieg zur Macht.
Die Beziehung zu seiner Nichte Geli Raubal, die vielfach Anlass zu Spekulationen geboten hat, wird im Film breit dargestellt. Geli begeht schließlich Suizid und wird dann von Eva Braun in seinem Leben ersetzt.
Hitler erhält 1932 die deutsche Staatsbürgerschaft, und sein weiterer Aufstieg zum „Führer und Reichskanzler“ wird dargestellt. Der Reichstagsbrand 1933 und das Ermächtigungsgesetz sind weitere Meilensteine. Die letzten Filmminuten beziehen sich auf das Jahr 1934, und zeigen auch Zahlen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten, der getöteten Zivilisten und ermordeten Juden.
Die erste und die letzte Einstellung des Films zeigen ein fälschlich dem Rechtsphilosophen Edmund Burke zugeschriebenen Zitat „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“.
Bisweilen etwas plattes, eindimensionales Melodram mit erfundenen Schlüsselszenen aber solide ausgestattet und passable gespielt.
Handlung
Der Film beginnt mit einer Montage von Hitlers Leben von 1899 bis 1914, als er Österreich in Richtung München verließ. Seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite wird dann in einer Reihe von Episoden gezeigt, die seine Beförderung zum Gefreiten, die Verleihung des Eisernen Kreuzes für Tapferkeit und seine Erblindung bei einem Gasangriff umfassen.
Hitler kehrt 1919 in das revolutionäre München zurück und wird, immer noch in Diensten der Armee, beauftragt, über die neu gegründeten politischen Parteien in der Stadt zu berichten. Nachdem er an einer Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei teilgenommen hat, wird er vom Parteivorsitzenden Anton Drexler angeworben, um die Propagandaaktivitäten der Partei zu organisieren und immer populärere Reden zu halten, in denen es darum geht, dass Deutschland von den Führern, die im letzten Krieg kapituliert haben, verraten wurde und dass Kommunisten und Juden den deutschen Geist von innen heraus untergraben. Nach seiner Begegnung mit dem wohlhabenden Kunstverleger Ernst Hanfstaengl wird Hitler ermutigt, sein Image zu verbessern und ein Symbol für die Partei zu schaffen, was er mit der Einführung des Hakenkreuzes tut. Hanfstaengl bringt Hitler auch mit der Elite der Stadt in Kontakt, darunter mit dem Kriegshelden Hermann Göring und dem militanten Ernst Röhm, dem späteren Organisator der paramilitärischen SA. 1921 zwingt Hitler Drexler zum Rücktritt und übernimmt die Führung der umbenannten Nationalsozialistischen Partei.
1923 versucht der bayerische Minister Gustav von Kahr auf Drängen seines Redenschreibers, des Journalisten Fritz Gerlich, Hitler zu überlisten, indem er ihn davon überzeugt, dass er einen Militärputsch gegen die nationale Regierung in Berlin vorbereite und Hitler schweigen müsse, da seine Partei sonst keine Rolle spielen könne. Als Hitler erfährt, dass der geplante Putsch nur eine List ist, stellt er Kahr mit vorgehaltener Waffe zur Rede und zwingt ihn und seine Mitarbeiter, seinen eigenen Putschplan zu unterstützen. Röhm und die SA planen, die Kaserne zu besetzen, um einen Marsch auf Berlin vorzubereiten, aber der Putschversuch wird schnell niedergeschlagen. Hitler flüchtet in das Haus der Hanfstaengls und begeht beinahe Selbstmord, bevor Ernsts Frau ihm die Waffe aus der Hand nimmt.
Hitler wird von den Behörden verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt. Es gelingt ihm, den Prozess zu seinem Vorteil zu nutzen und das Publikum und den Richter mit seiner Theatralik im Gerichtssaal zu überzeugen. Infolgedessen wird er zu einer milden Strafe im Gefängnis Landsberg verurteilt, wo er seine Memoiren schreibt (die später als Mein Kampf veröffentlicht werden). 1925 geht Hitler aufs Land, um der Politik zu entfliehen, und wird von seiner älteren Halbschwester Angela und ihrer Tochter Geli Raubal begleitet. Als er nach München zurückkehrt, nimmt Hitler Geli mit, die jedoch aus Verzweiflung über seine übermäßige Kontrolle über ihr Leben Selbstmord begeht.
Hitler lehnt die Revolution ab und fordert nun, dass die Partei einen demokratischen Weg zur Macht einschlägt. Diese Erklärung bringt ihn in Konflikt mit Röhm, aber Hitlers Forderung nach vollständiger Unterordnung der Partei unter seine Person als Führer findet die Zustimmung der meisten anderen, einschließlich eines beeindruckbaren jungen Agitators namens Joseph Goebbels. In den späten 1920er Jahren verbessern sich die politischen Aussichten der Partei, und die Nationalsozialisten gewinnen bei jeder Wahl mehr und mehr Sitze im Reichstag. Gerlich, der durch die wachsende Popularität der Partei alarmiert ist, schreibt weiterhin Artikel gegen Hitler und gründet, als der Herausgeber der Zeitung ihn entlässt, seine eigene Zeitung.
1932 nimmt Hitler die deutsche Staatsbürgerschaft an und kandidiert für das Amt des Reichspräsidenten gegen den Amtsinhaber, Paul von Hindenburg. Obwohl er keinen Erfolg hat, wird die Partei die stärkste Kraft im Reichstag, was Hitler ermutigt, die Ernennung zum Reichskanzler zu fordern. Obwohl Hindenburg Hitler verachtet, trägt der ehemalige Bundeskanzler Franz von Papen dazu bei, dass dies 1933 geschieht. Später wird das Reichstagsgebäude in Brand gesteckt, angeblich von einem Kommunisten, und Hitler nutzt den Vorfall, um sich vom Parlament diktatorische Vollmachten geben zu lassen, die die Aufhebung der bürgerlichen Freiheiten und die Unterdrückung der Presse beinhalten. Daraufhin wird Gerlichs Zeitung geschlossen und er wird von der SA verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht.
Deutschland wird nun zu einem Polizeistaat, und Hitler geht gegen alle seine Gegner innerhalb und außerhalb der Partei vor, wobei Röhm erschossen und die SA stark reduziert wird. Nach dem Tod Hindenburgs im August 1934 vereinigt Hitler das Amt des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers in sich und wird damit endgültig zum Alleinherrscher über Deutschland.
Filmdaten
- Originaltitel
- HITLER: THE RISE OF EVIL | HITLER: LA NAISSANCE DU MAL
- Produktionsland
- Kanada
- Erscheinungsjahr
- 2003
- Regie
- Christian Duguay
- Produzenten
- John Ryan · John Pielmeier
- Drehbuch
- John Pielmeier · G. Ross Parker
- Kamera
- Pierre Gill
- Musik
- Normand Corbeil
- Schnitt
- Sylvain Lebel · Stephen R. Myers · Henk van Eeghen
- Darsteller
- Robert Carlyle (Adolf Hitler) · Matthew Modine (Fritz Gerlich) · Liev Schreiber (Ernst Hanfstängl) · Julianna Margulies (Helene Hanfstängl) · Chris Larkin (Göring) · Peter O'Toole (Hindenburg) · Stockard Channing (Klara Hitler)
- Länge
- 185 Minuten
- Fsk
- ab 12
- Empfehlung
- - Ab 16.
- Bewertung
- (6,9)
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