Der teilweise dokumentarische Kunstfilm ist eher eine poetische als realistische Darstellung dessen, was Jarman als den Verlust der traditionellen englischen Kultur in den 1980er Jahren empfand.
Der Film wechselt ständig zwischen Aufnahmen in Schwarzweiß und in Farbe. Außerdem fügt Jarman immer wieder sehr kurze Filmsegmente von privaten Familienszenen ein, die sein Vater und Großvater gemacht haben.
Er drückt seinen Zorn über Thatcher's England, das zu einem homophoben und repressiven totalitären Staat mutierte. Ein Jahr vor der Veröffentlichung wurde auch Jarman als HIV-positiv diagnostiziert und hatte gerade sein "Meisterwerk" Caravaggio fertiggestellt, so dass der Film ein Zusammenfluss wütender Vorstellungskraft ist.

Der Film verwendet eine wackelige Handkamera (größtenteils Super-8), um Angst und Paranoia hervorzurufen, und die allgegenwärtige Melancholie kommt in den Auszügen aus Gedichten zum Ausdruck, darunter T.S. Eliots „The Hollow Men“ und Allen Ginsbergs „Howl“, die vom Erzähler Nigel Terry monoton gelesen werden.

Eine der berühmtesten Szenen des Films ist die von Tilda Swinton, die so ähnlich gekleidet ist wie die Frau aus Browns Gemälde (siehe auch das Filmposter): als eine Braut, die um ihren hingerichteten Ehemann trauert, heulend und einen Urschrei ausstoßend, während um sie herum der Müll brennt.

Andere Bilder im Film werden durch Bachs Violinsonaten und die Discomusik der 1980er Jahre kontrakariert. Schädel, Feuer und Asche verkörpern Tod und Zerstörung, während Szenen mit Sex auf einer Union Jack-Flagge und Masturbation im "Frühling" eine Missachtung gesellschaftlicher Konventionen zeigen und ein Land in einem Zustand des Chaos und der schmutzigen Dekadenz suggerieren.


Ein beklemmender, anschaulicher und verwirrender Film voller ungewohnter filmischer Effekte (O.m.d.U.).