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Oleg Tabakow (1935 - 2018) war ein sowjetischer bzw. russischer Film- und Theaterschaffender. Seit 2000 leitete er das Tschechow-Künstlertheater in Moskau. Bekannt wurde er auch durch die Filme "Krieg und Frieden" (1967) und "Moskau glaubt den Tränen nicht" (1980).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Oleg Pawlowitsch Tabakow (russisch: Олег Павлович Табаков) wurde am 17. August 1935 in Saratow (liegt an der mittleren Wolga) in eine Familie mit medizinischen Schwerpunkt geboren.

Sein Vater, Pavel Kondratievich Tabakov, arbeitete am Staatlichen Regionalen Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie "Microbe" in Saratov.

Seine Mutter, Maria Andrejewna Beresowskaja (geb. Piontkowskaja), war Radiologin. Sie hatte eine Tochter Mirra aus einer früheren Ehe mit Gugo Goldstern, einem hochrangigen sowjetischen Funktionär und Geheimdienstoffizier, der im Dienst getötet wurde.

Während des Großen Vaterländischen Krieges (1941 bis 1945) meldete sich Olegs Vater freiwillig an die Front und diente an Bord eines Lazarettzuges, während seine Mutter zusammen mit Kindern in den Ural evakuiert wurde, wo sie in einem Militärkrankenhaus arbeitete. Nach dem Krieg trennten sich die Eltern.

Karriere

Theater

Tabakov studierte an der Moskauer Kunsttheaterschule. Nach seinem Abschluss wurde er einer der Gründerväter des Sovremennik-Theaters. Er leitete das Sovremennik bis 1982 und wechselte dann an das Moskauer Kunsttheater, wo er mehr als 20 Jahre Molière und Salieri spielt. 1986 überredete Tabakov seine Studenten, das Tabakov-Studio zu gründen, das dem Moskauer Kunsttheater angeschlossen ist. Mehrere namhafte russische Schauspieler, darunter Jewgeni Mironow, Sergej Bezrukow, Wladimir Maschkow, Andrej Smoljakow und Alexandre Marine, studierten an diesem Studio. Tabakov arbeitete auch in zahlreichen anderen Ländern und verbreitete die Ideale seines Theaters im Ausland.

Film

Seine Filmkarriere spielte sich nach seinem Debüt 1957 parallel zum Theater ab. Er spielte in Sergei Bondartschuks "Krieg und Frieden", 1969 die Hauptrolle in Alexander Mittas "Leuchte, mein Stern, leuchte", 1973 in der Fernsehserie "Siebzehn Augenblicke des Frühlings", 1978 in "D'Artagnan und die drei Musketiere", 1980 in Wladimir Menschows Oscar-prämiertem Film "Moskau glaubt den Tränen nicht", 1981 und 1986 in Nikita Michalkows Filmen "Oblomow" und "Schwarze Augen".

Privates

Sein Sohn Anton Tabakow und seine Tochter Alexandra Tabakowa sind ebenfalls Schauspieler. Seine Enkelin Polina Liefers (* 1988) ist die Tochter des deutschen Schauspielers Jan Josef Liefers (Tatort Münster: Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne) mit Alexandra Tabakowa und arbeitet in Moskau am Theater.

Als er am 12. März 2018 in Moskau, im Alter von 82 Jahren, starb, war unter den Beileidsbekundungen auch Präsident Wladimir W. Putin, der ihn zwei Jahre zuvor anlässlich seines 80. Geburtstags als "Mann mit außergewöhnlichem Talent und Energie" bezeichnet hatte und ihn dafür lobte, dass er "gleichgesinnte kreative Menschen um Ihre fesselnden Pläne und Ideen herum vereint". Eine Gedenkfeier für ihn im Theater dauerte Stunden, da die Menschen Schlange standen, um an seinem Sarg vorbeizugehen.

Filmografie