Francesco und Marta sind ein italienisches Yuppie-Ehepaar, das in Rom ein Innenarchitekturbüro betreibt. Ihr entfremdetes Leben erfährt einen Einschnitt: Francescos Tante Anita, das schwarze Schaf der Familie, stirbt in Istanbul, worauf Francesco dorthin reist, um den geerbten Besitz so schnell wie möglich zu verkaufen.

Dort erfährt er zu seinem Erstaunen, der Nachlass auch einen einst berühmten, inzwischen aber heruntergekommenen und geschlossenen Hamam umfasst, ein türkisches Bad.
Die erhoffte schnelle Abwicklung kommt nicht zustande. Stattdessen gerät Francesco immer mehr in den Bann des Istanbuler Lebens. Der Reiz und die Vorzüge der fremden Kultur erfassen ihn und lässt ihn verweilen. Er beginnt, das Hamam zu renovieren ….


Das Regiedebüt, das aus der intimen Kenntnis zweier Welten schöpft, präsentiert eine sehr subtile Geschichte bei der es am Ende nichts zu gewinnen oder zu verlieren gibt. Es sind nur Figuren und Ereignisse, die sich in einem ruhigen, etwas trägen Tempo entfalten und interagieren. Es Ein wunderschöner Film, sowohl was die Szenerie als auch die Stimmung sowie die Tiefe der Gefühle betrifft.

Für jeden Istanbul Besuch unbedingt zu empfehlen. Mancher Zuschauer erwartet vielleicht, die Hagia Sophia und die Blaue Moschee zu sehen, aber man sieht sie nie - der Film bevorzugt es, Istanbul mit seinen charmanten Hinterhöfe und den Alltag der Menschen zu zeigen. Die Traditionen des Landes und die Herzlichkeit seiner Bewohner sind in diesem Film allgegenwärtig.