Die 20-jährige Monique Lerbier, entdeckt, dass ihr Verlobter sie betrügt, und beschließt ihr Leben frei und zu ihren eigenen Bedingungen zu leben. Dazu gehörte unter anderem, mehrere Sexualpartner zu haben. Sie bricht mit dem großbürgerlichen Elternhaus und ihrem Verlobten um der Verlogenheit der Gesellschaft zu entfliehen und sich im Paris der 20er Jahre zu emanzipieren. Sie arbeitet sich trotz Drogenkonsums zu einer gefeierten Modeschöpferin empor, die auch im Ausland Anerkennung findet. Als sie schwanger wird, beschließt sie, ihr Kind allein zu erziehen.


Obwohl das Thema in der heutigen Zeit nicht besonders schockierend ist, galt es damals als skandalös. Das Buch wurde als derart schockierend empfunden, dass Margueritte aus der französischen Ehrenlegion (Légion d’honneur) entlassen wurde. Kurz nach dem Erscheinen des Romans realisierte der belgische Regisseur Arman Du Plessy (1883–1924) eine Verfilmung, die von der Zensur sofort verboten wurde.

Der Titel des Buches „La Garçonne“ (1922) spricht den etwas zweideutigen Bereich zwischen bestimmten Geschlechterrollen an, z.B. wo eine jüdisch-christliche patriarchalische Gesellschaft eine frei denkende, frei lebende Frau in ihrem kulturellen Horizont einordnen könnte.