Telefon (1977) ist ein Agentenfilm des Regisseurs Don Siegel mit Charles Bronson & Lee Remick, der vor dem Hintergrund des kalten Krieges spielt. Die Literaturverfilmung basiert auf dem Roman „Krieg per Telefon“ von Walter Wager (1924 - 2004).
Zusammenfassung
Der sowjetische Nachrichtenoffizier Nicolai Dalchimsky ist unzufrieden mit der Entspannungspolitik der Sowjetunion gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika. Bevor er einer „Säuberungswelle“ gegen Alt-Stalinisten zum Opfer fallen kann, flieht er in die USA – in seinem Besitz ein kleines Büchlein mit den Namen, falschen Identitäten, Wohnadressen und Telefonnummern sogenannter „Schläfer“.
Bei diesen handelt es sich um Agenten, die als Studenten rekrutiert und ausgebildet, mit amerikanischen Verhältnissen vertraut gemacht wurden und seither jahrelang unauffällig als brave Bürger in den Staaten leben.
Dalchimsky tätigt einige Telefonanrufe und liest einen Ausschnitt eines Gedicht (Stopping by Woods on a Snowy Evening) des US-amerikanischen Lyrikers Robert Frost (1874 - 1963) vor:
- Des Waldes Dunkel zieht mich an,
- doch muss zu meinem Wort ich stehn
- und Meilen gehen, bevor ich schlafen kann.
- und Meilen gehen, bevor ich schlafen kann.
Im englischsprachigen Original:
- The woods are lovely, dark, and deep.
- But I have promises to keep,
- And miles to go before I sleep,
- And miles to go before I sleep.
Prompt mutieren die Angerufenen zu Attentätern und zerstören zentrale amerikanische Militäreinrichtungen.
Der KGB rekrutiert den Agenten Grigori Borzov, der schon einmal in den USA im Einsatz war, um weitere Sabotage-Akte zu verhindern und den Fanatiker auszuschalten. Ihm zur Seite steht die in den USA lebenden Kollegin Barbara, eine Doppelagentin, die auch in Diensten der CIA steht.
Handlung
Nach der Kubakrise setzte die Sowjetunion überall in den Vereinigten Staaten eine Reihe von Langzeit-Schläferagenten ein, Spione, die so gründlich einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, dass nicht einmal sie selbst wussten, dass sie Agenten waren. Sie können nur durch einen speziellen Code aktiviert werden - eine Zeile aus dem Robert-Frost-Gedicht "Stopping by Woods on a Snowy Evening" - gefolgt von dem echten Vornamen des Agenten. Ihre Aufgabe war es, im Falle eines Krieges wichtige Teile der zivilen und militärischen Infrastruktur zu sabotieren.
Es vergehen mehr als 20 Jahre, und der Kalte Krieg weicht allmählich der Entspannungspolitik. Nikolai Dalchimsky, ein abtrünniger Angestellter des KGB-Hauptquartiers, reist nach Amerika und nimmt das Telefonbuch mit, das die Namen, Adressen und Telefonnummern aller Schläferagenten enthält. Er beginnt, einen nach dem anderen zu aktivieren. Die amerikanische Spionageabwehr gerät in Verwirrung, als scheinbar gewöhnliche Bürger damit beginnen, Einrichtungen in die Luft zu jagen, die einst wichtig waren, jetzt aber nur noch einen geringen oder gar keinen Wert mehr haben. Die Agenten begehen entweder Selbstmord oder sterben bei der Tat selbst.
Der KGB wagt es nicht, seinen politischen Führern, geschweige denn den Amerikanern, seine Nachlässigkeit bei der Nichtdeaktivierung des Spionagenetzes zu erklären. KGB-Major Grigori Borzov, der unter anderem wegen seines fotografischen Gedächtnisses ausgewählt wurde, prägt sich den Inhalt der einzigen anderen Kopie des Telefonbuchs ein und wird ausgesandt, um Dalchimsky in aller Ruhe zu finden und zu stoppen, bevor eine der beiden Seiten erfährt, was vor sich geht, und möglicherweise einen Krieg beginnt. Borzov wird nur von einer einzigen Agentin unterstützt, Barbara, die Jahre zuvor in Amerika eingeschleust wurde.
Schließlich erkennt Borzov die Methode hinter Dalchimskys Angriffsmuster: Er hat die Agenten nach den Anfangsbuchstaben ihrer amerikanischen Heimatstädte ausgewählt und seinen eigenen Namen in die Sabotageakte in Amerika "geschrieben". Borzov ist somit in der Lage, den nächsten von Dalchimsky ausgewählten Agenten vorauszusehen und tötet Dalchimsky.
Allerdings gibt es eine Reihe von Wendungen. Barbara hat vom KGB den Auftrag, Borzov zu ermorden, sobald er erfolgreich ist, um ein gefährliches loses Ende zu beseitigen. Außerdem ist sie eine Doppelagentin, die eigentlich für Amerika arbeitet. Als sie ihren amerikanischen Vorgesetzten Sandburg informiert, rät dieser ihr ebenfalls, Borzov zu töten, damit sie das Vertrauen des KGB behält. Barbara hat sich jedoch in ihre potenzielle Zielperson verliebt. Sie informiert Borzov, und gemeinsam erpressen sie beide Seiten, sie in Ruhe zu lassen, wobei sie die Bedrohung durch die verbleibenden Telefon-Agenten in Kauf nehmen.
Filmdaten
- Originaltitel
- TELEFON
- Produktionsland
- USA
- Erscheinungsjahr
- 1977
- Regie
- Don Siegel
- Produzenten
- James B. Harris
- Drehbuch
- Peter Hyams · Stirling Silliphant
- Vorlage
- Walter Wager
- Kamera
- Michael Butler
- Musik
- Lalo Schifrin
- Schnitt
- Douglas Stewart
- Effekte
- Joe Day
- Darsteller
- Charles Bronson (Grigori Borzow) · Donald Pleasence (Nicolai Dalchimsky) · Lee Remick (Barbara) · Patrick Magee (General Strelsky) · Alan Badel (Col. Malchenko) · Tyne Daly (Dorothy Putterman) · Sheree North (Marie Wills) · Frank Marth (Harley Sandburg) · Helen Page Camp (Emma Stark) · Roy Jenson (Doug Stark)
- Länge
- 103 Minuten
- Fsk
- ab 16; nf
- Empfehlung
- - Ab 16.
- Bewertung
- (6,9)
- Genre
- Science-Fiction | Spionagefilm | Literaturverfilmung
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