Hermann Treusch (* 1937) ist ein deutscher Schauspieler, Intendant und Regisseur und Gründer des Studiokreises 59.
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Leben
Treusch (* 3. Oktober 1937 in Butzbach/Hessen) studierte nach dem Abitur Germanistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft in Marburg. Dort inszenierte er an der Studentenbühne Sartres "Tote ohne Begräbnis". 1958 nahm er Unterricht an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Er gründete eine eigene Theatergruppe und unternahm eine Deutschland-Tournee mit dem Stück Woyzeck von Georg Büchner.
Von 1960 bis 1970 hatte er etliche Engagements an mehreren Theatern im gesamten Bundesgebiet (Oberhausen, Stuttgart, Graz, Hannover, München).
Seit 1964 arbeitete er auch als Regisseur. 1970 wurde er Oberspielleiter des Theaters am Turm (TAT) in Frankfurt als Nachfolger von Claus Peymann. Von 1975 bis 1979 war er außerdem als künstlerischer Leiter am TAT tätig. 1980 wurde er Mitglied der Staatlichen Bühnen Berlins. Von 1990 bis 1992 war er Intendant der Freien Volksbühne Berlin.
Von 1994 bis 1997 war er der Darsteller des "Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" (ein Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal) bei den Berliner Jedermann-Festspielen.
Hermann Treusch war verheiratet mit der Schauspielerin und Soziologin Gerburg Treusch-Dieter († 19. November 2006).
Filmografie
- 1962: Daphne Laureola
- 1969: Rebellion der Verlorenen (Dreiteiler)
- 1972/1973 Sonderdezernat K1 (Krimiserie)
- 1977: Tatort – Flieder für Jaczek
- 1983: Tatort – Kielwasser
- 1983: Ein Fall für zwei – Der Zeuge
- 1984: Bali
- 1984: Flügel und Fesseln
- 1986: Pattbergs Erbe
- 1986: Die Reise
- 1988: Europa und der zweite Apfel
- 1990: Der Fahnder – Der zweite Zeuge
- 1991: Ende der Unschuld
- 1991: Tatort – Tini
- 1995: Forsthaus Falkenau – Die Intrige
- 1996: Der Bulle von Tölz: Das Amigo-Komplott
- 1996–1998: Blutige Beute
- 1997: Der rote Schakal
- 1998: Die Straßen von Berlin: Terror
- 2000: Das Phantom
- 2003: Tatort – Das Böse
Literatur
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1032.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 713 f.