Er beschließt, über seinen Vater zu schreiben: einem Polizeihauptwachtmeister der seine Amtspflichten während der NS-Herrschaft sehr ernstgenommen hat. Dieser hat für sein Pflichtbewusstsein sogar die Freundschaft zu einem alten Freund opfert. Siggi hat diesen als Kind in Schutz genommen - und muss nun dafür absitzen…
Zusammenfassung
Er beschließt, über seinen Vater zu schreiben: einem Polizeihauptwachtmeister der seine Amtspflichten während der NS-Herrschaft sehr ernstgenommen hat. Dieser hat für sein Pflichtbewusstsein sogar die Freundschaft zu einem alten Freund opfert. Siggi hat diesen als Kind in Schutz genommen - und muss nun dafür absitzen…
Handlung
Siggi Jepsen ist Insasse einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche. Er bekommt in der Deutschstunde das Aufsatzthema „Die Freuden der Pflicht“ gestellt und gibt ein leeres Heft ab. Der Grund für sein Scheitern liegt jedoch darin, dass er zu diesem Thema zu viel zu sagen hat – im Arrest, der von ihm immer wieder freiwillig verlängert wird, schreibt Siggi nun über seine Kindheit und Jugend, die gerade unter dem Zeichen der „Pflicht“ stand.
Sein Vater war nämlich der „nördlichste Polizeiposten Deutschlands“ in dem schleswig-holsteinischen Dorf Rugbüll. Jens Ole Jepsen erhält 1943 von der nationalsozialistischen Obrigkeit den Auftrag, gegen den expressionistischen Maler Max Ludwig Nansen ein Malverbot auszusprechen und dieses Verbot zu überwachen. Auch wenn Nansen sein Jugendfreund ist und dieser ihm sogar einmal das Leben gerettet hat, kommen ihm keinerlei Zweifel an seiner Pflicht. Als er seinen zu dieser Zeit zehnjährigen Sohn Siggi dazu anstiften will, den Maler zu bespitzeln, bringt er ihn damit in einen Gewissenskonflikt, denn Nansens Atelier ist für Siggi wie ein zweites Zuhause. Er beschließt, seinem Vater nicht zu gehorchen, und hilft stattdessen Nansen beim Verstecken von Bildern.
Siggis Vater ist von fanatischer Pflichterfüllung angetrieben, weniger von der nationalsozialistischen Ideologie, im Unterschied zu seiner Frau, die vollkommen vom Nationalsozialismus überzeugt ist. Als Siggis Bruder Klaas sich selbst verstümmelt, um nicht weiter Kriegsdienst leisten zu müssen, wird er von seinen Eltern verstoßen – nur mit Glück und der Hilfe von Nansen kann er den Krieg überleben.
Selbst nach Kriegsende kommen Jepsen keine Zweifel – im Gegenteil, er beharrt auf der Überzeugung, dass es weiterhin seine Pflicht sei, Nansens Bilder zu vernichten. Hierbei kommen ihm gelegentliche Anflüge des „zweiten Gesichts“ zu Hilfe – dadurch kann er das Versteck in der alten Mühle, in der Siggi einige von Nansens Bildern aufbewahrte, entdecken und in Brand setzen. Siggi steigert sich nun in einen Wahn hinein, Nansens Bilder vor seinem Vater „retten“ zu müssen. Er wird so zum Kunstdieb, was schließlich zu seiner Verhaftung und der Einlieferung in die Besserungsanstalt führt.
Filmdaten
- Produktionsland
- BR Deutschland
- Erscheinungsjahr
- 1971
- Regie
- Peter Beauvais
- Produzenten
- Erich Proebster
- Drehbuch
- Diethard Klante
- Vorlage
- Siegfried Lenz
- Kamera
- Jost Vacano
- Schnitt
- Barbara Herrmann
- Darsteller
- Wolfgang Büttner (Max Nansen) · Arno Assmann (Jens Jepsen) · Andreas Poliza (Siggi mit 10 Jahren) · Jens Weisser (Siggi mit 19 Jahren) · Edda Seippel (Ditte Nansen)
- Länge
- 104
119 Minuten - Bewertung
- (6,9)
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung
- Anmerkung
- 2019 erschien ein Remake unter der Regie von Christian Schwochow
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