FilmeStart - Filme

Sir Charles Spencer „Charlie“ Chaplin Jr., KBE, (* 16. April 1889 in London; † 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey, Schweiz) war ein britischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Schnittmeister, Komponist, Filmproduzent und Komiker.

Chaplin gilt als erster Weltstar des Kinos und zählt zu den einflussreichsten Komikern der Filmgeschichte. Seine bekannteste Rolle ist die des „Tramps“. Die von ihm erfundene Figur mit Zweifingerschnurrbart (auch Chaplinbart genannt), übergroßer Hose und Schuhen, enger Jacke, Bambusstock in der Hand und zu kleiner Melone auf dem Kopf, mit den Manieren und der Würde eines Gentleman, wurde zu einer Filmikone. Charakteristisch für seine Filme wurde die enge Verbindung zwischen Slapstick-Komödie und ernsten bis tragischen Elementen. Das American Film Institute wählte Chaplin auf Platz 10 der größten männlichen amerikanischen Filmlegenden.

Er begann seine Karriere schon als Kind mit Auftritten in der Music Hall. Als Komiker in den frühen Stummfilmkomödien feierte er bald große Erfolge. Als beliebtester Stummfilmkomiker seiner Zeit erarbeitete er sich künstlerische und finanzielle Unabhängigkeit. 1919 gründete er zusammen mit Mary Pickford, Douglas Fairbanks und David Wark Griffith die Filmgesellschaft United Artists. Charlie Chaplin gehörte zu den Gründervätern der US-amerikanischen Filmindustrie – der sogenannten Traumfabrik Hollywood. Der Nähe zum Kommunismus verdächtigt, wurde ihm nach einem Auslandsaufenthalt 1952 während der McCarthy-Ära die Rückkehr in die USA verweigert. Er setzte seine Arbeit als Schauspieler und Regisseur in Europa fort. 1972 nahm er seinen zweiten Ehrenoscar entgegen: Den ersten hatte er 1929 für sein Wirken in dem Film Der Zirkus erhalten, den zweiten erhielt er für sein Lebenswerk. 1973 erhielt er den ersten „echten“ Oscar für die beste Filmmusik zu Rampenlicht (Limelight).

Filmografie

Essanay Mutual First National United Artists Charlie und Sid Grauman bei winterlichen Dreharbeiten (The Gold Rush). Englische Produktionen

Literatur

  • John Bengtson: Silent Traces. Discovering Early Hollywood Through the Films of Charlie Chaplin. Santa Monica Press, Santa Monica, CA 2006, ISBN 1-59580-014-X (englisch).
  • Richard Carr: Charlie Chaplin: a political biography from Victorian Britain to Modern America. Routledge, London 2017. ISBN 978-1-138-92326-3.
  • Pierre Chessex: Chaplin, Charlie. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Michael Comte (Hrsg.): Charlie Chaplin. Das Fotoalbum. Text Sam Stourdze. Steidl, Göttingen 2002, ISBN 3-88243-855-X.
  • Joe Hembus: Charlie Chaplin. Seine Filme, sein Leben. Heyne, München 1989, ISBN 3-453-86033-0.
  • Dorothee Kimmich (Hrsg.): Charlie Chaplin. Eine Ikone der Moderne. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-39952-7.
  • Simon Louvish: Chaplin: The Tramp’s Odyssey. Faber and Faber, London 2009, ISBN 978-0-571-23768-5.
  • Glenn Mitchell: The Chaplin encyclopedia. Batsford, London 1997. ISBN 0-7134-7938-8.
  • Robert Payne: Der große Charlie. Eine Biographie des Clowns. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-518-38123-7.
  • David Robinson: Chaplin. Sein Leben, seine Kunst. Diogenes, Zürich 1993, ISBN 3-257-22571-7.
  • Johannes Schmitt: Charlie Chaplin. Eine dramaturgische Studie. Lit, Münster 2006, ISBN 3-8258-9317-0.
  • Karl Schnog: Charlie Chaplin – Filmgenie und Menschenfreund. Henschel, Berlin (Ost) 1960.
  • Christine Schramm: Die Komik der Chaplin-Filme. AVM, Akademische Verlagsgemeinschaft, München 2012, ISBN 978-3-86924-247-7.
  • Sam Stourdze (Hrsg.): Chaplin in Pictures. NBC Editions, Paris, 2005, ISBN 2-913986-03-X.
  • Liliane Weissberg: Hannah Arendt, Charlie Chaplin und die verborgene jüdische Tradition. (= Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien. Band 1). Grazer Universitätsverlag / Leykam, Graz 2009, ISBN 978-3-7011-0165-8.
  • Stephen Weissman: Chaplin. A Life. Arcade Publishing, New York 2008, ISBN 978-1-61145-040-8 (englisch).