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Philip Saville (1930 - 2016) war ein britischer Filmemacher und Darsteller. Er gewann zwei BAFTAs für die beste Drama-Serie für "Boys from the Blackstuff" (1982) und "The Life and Loves of a She-Devil" (1986) und war unter anderem an 45 Beiträgen zu der TV-Serie "Armchair Theatre" (1956-1972) beteiligt. Saville gilt als einer der produktivsten und bahnbrechendsten englischen Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Saville wurde am 28. Oktober 1930 in London geboren. Er studierte Naturwissenschaften an der Universität London und absolvierte eine Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art (RADA). Sein Dienst bei der Armee im Royal Corps of Signals endete mit seiner Entlassung, nachdem er sich bei einem Unfall mit einem gepanzerten Fahrzeug eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte.

Karriere

Ab den 1950er Jahren arbeitete Saville (auch unter dem Namen Savile) als Regisseur für das Fernsehen und inszenierte Stücke wie Harold Pinters "A Night Out" (1960) für die Anthologieserie Armchair Theatre von ABC. Er führte bei über 40 Stücken für das "Armchair Theatre" Regie und war einer der Wegbereiter des innovativen visuellen Stils, für den die Serie bekannt wurde, einschließlich der schnellen und komplizierten Kamerabewegungen bei den oft live gespielten Stücken. Kritiker bemängelten jedoch, Saville habe die Romanze "Duel for Love" (1961) "unter einer komplizierten Kameraführung von erlesener Schönheit und völliger Belanglosigkeit" versenkt.

Saville führte auch Regie bei "Madhouse on Castle Street" (1963) für die BBC, ein Beispiel für sein Interesse an psychologischen Zuständen und subjektiven Sichtweisen. Die (heute verschollene) Produktion war der erste schauspielerische Auftritt des Folksängers Bob Dylan, den Saville eigens für das Stück eingeflogen hatte.

1964 verfilmte Philip Saville, ebenfalls für die BBC, an dänischen Originalschauplätzen das Shakespeare-Drama "Hamlet" mit den Schauspielern Christopher Plummer, Michael Caine, Robert Shaw und Donald Sutherland. Ein anonymer Kritiker in der Times schrieb, dass Saville "zwar schöne Bilder schuf, aber nicht zuließ, dass die Kulisse ihn von der Arbeit am Stück ablenkte".

In dieser Zeit arbeitete er auch an einer Episode von Out of the Unknown, einer Verfilmung der Kurzgeschichte "The Machine Stops" (1966) von E.M. Forster, die 1967 auf dem internationalen Science-Fiction-Filmfestival in Triest den Hauptpreis gewann.

Weltweite Beachtung fand 1967 seine "Ödipus"-Adaption, wo er ebenfalls am Drehbuch mitwirkte. Christopher Plummer, Lilli Palmer und Orson Welles gehörten zur Besetzungsliste.

Für das Kino führte Saville Regie bei "The Fruit Machine" (1988, in den USA als Wonderland veröffentlicht), "Metroland" (1997) und "Das Johannes-Evangelium" (2003).

Außerdem leitete er ein Studio für Meisterkurse in London, das auf dramatische Improvisation spezialisiert war. Savilles Dokumentarfilm über Harold Pinter "Pinter's Progress" (2009) für den internationalen Fernsehsender Sundance und den britischen Fernsehsender Sky Arts enthält zahlreiche Interviews mit Weggefährten des Nobelpreisträgers für Literatur (2005).

Privates

Saville, der von Freunden „Savo“ genannt wurde, war seit 1947 mit der Schauspielerin, Film- und Theaterregisseurin Jane Arden verheiratet; das Paar hatte zwei Söhne, Sebastian und Dominic, trennte sich aber Mitte der 1960er Jahre, ohne sich scheiden zu lassen. Arden starb 1982. Aus einer anderen Beziehung hatte er eine Tochter, Elizabeth Saville.

In den 1960er Jahren hatte Saville, während er verheiratet war, eine Affäre mit der Künstlerin Pauline Boty, die er gegen Ende ihrer Studienzeit kennengelernt hatte und die für ihn gearbeitet hatte. Ihre Affäre soll die Inspiration für den Film "Darling" gewesen sein. Im selben Zeitraum hatte er auch eine achtjährige Beziehung mit der Schauspielerin Diana Rigg.

Seit den 1960er Jahren lebte er im ehemaligen Haus des Künstlers Augustus John in St. John's Wood, London. Philip Saville heiratete 1987 seine zweite Frau Nina Francis (geb. Zuckerman), mit der er einen Sohn, Waldo Saville, hatte. Seine Frau Nina war an seinem Bett, als er am 22. Dezember 2016 in Hampstead (London) starb.

Filmografie

Regie

Drehbuch

Darsteller