Diese Doku über einem weißen Wal könnte der Phantasie von Disney-Autoren entsprungen sein. Am 18. Mai 1966 taucht aus den damals schmutzigen Fluten des Rheins, nahe Duisburg-Neuenkamp und etwa 300 Kilometer vom offenen Meer entfernt, ein riesiges Tier auf, um Luft zu holen: ein weißer Wal. Einen Monat lang wird dieser seltsame Besucher die Menschen und die Medien bewegen: es gibt Konflikte zwischen Tierschützern und Zoologen, zwischen Deutschen und Niederländern, zwischen den politischen Fraktionen. In der Zwischenzeit schwimmt der weiße Wal weiter ins Landesinnere.

Dr. Gewalt, ehemaliger Direktor des Duisburger Zoos, will die Gelegenheit nicht verpassen, den Wal für sein neu eröffnetes Delphinarium zu fangen. Seine Jagdmittel reichen von Tennisnetzen bis hin zu betäubenden Patronen. Die Einheimischen fangen respektvoll an, ihn „Moby Dick“" zu nennen.


Diese halbdramatisierte Collage über den weißen Wal wird als dokumentarisches Roadmovie mit Archivmaterial, Wochenschauen, hitzige Debatten, deutschen und niederländischen Fernsehausschnitten (schändliche Hetzjagd), privaten Aufnahmen, neu gedrehten Bildern vor der Küste Kanadas und mit Augenzeugenberichten erzählt. Mit einem Augenzwinkern blickt er auch auf eine Zeit zurück, die fast vergessen schien: ein Wiedersehen mit dem Raumschiff Orion, mit Roy Black und Königin Beatrix „Ganz in Weiss“.