Diese Geschichte beginnt 1938 in Rom, wo Marcello gerade eine Stelle bei der italienischen Geheimpolizei angenommen hat. Zugleich möchte er eine Frau heiraten um möglichst normal und gesellschaftlich angepasst zu scheinen; seine Wahl fällt auf die kleinbürgerliche, nicht besonders kluge Giulia.

Das Paar fährt in den Flitterwochen nach Paris, und seine Chefs haben dort einen Auftrag für Marcello: seinen ehemaligen Hochschulprofessor Luca Quadri, der aus Italien floh, als die Faschisten an die Macht kamen, zu ermorden. Doch als Marcello die junge Frau des Professors, Anna, kennenlernt, werden sowohl seine romantische als auch seine politische Loyalität auf die Probe gestellt.


Individuelle und politische Geschichte werden eng aufeinander bezogen, wobei deren (psychologische) Verbindung, häufiger als nicht, zweifelhaft erscheint.
Wie noch viel ausgeprägter in „Der letzte Tango in Paris“ (1972) platziert und, für die damalige Zeit, provoziert Bertolucci mit einer sinnlichen „Verschwommenheit“, die das Thema Sexualität auf die Leinwand bringt.
Vittorio Storaro verblüffte in diesem Film durch seine Kameratechnik. Farbe, Kameraposition und Ausstattung sind so vorzüglich eingesetzt, dass die Story manchmal von den Bildern überlagert wird.

Die beunruhigende Mischung von Bildern und Ideen in diesem Film lässt sich nicht zufriedenstellend entwirren oder entschlüsseln, und es ist gerade diese Fremdartigkeit von Bertoluccis Meisterwerk, die es so einflussreich in der Filmgeschichte gemacht hat.