Der Fernsehjournalist Locke dreht einen Dokumentarfilm über das postkoloniale Afrika und versucht in der Wüste des Tschad erfolglos Kontakt zu Freiheitskämpfern aufzunehmen. Wieder im Hotel angekommen entdeckt er, das ein ihm flüchtig bekannter Engländer an einem Herzinfarkt gestorben ist. Locke beschließt, seine Identität mit dem mysteriösen Geschäftsmann zu tauschen; er ist seiner Arbeit, seiner Ehe und seines Lebens überdrüssig und sieht eine Chance für einen Neuanfang.

Er verlässt Afrika und macht sich auf den Weg, um die Termine des Toten einzuhalten. Was er noch nicht weiß: er ist nun ein skrupelloser Waffenhändler, der sowohl von den Rebellen als auch der Regierung gejagt wird, und eine Beziehung zu einer sehr undurchsichtigen Frau hat …


Das kulturpessimistische Psychodrama hat eine hypnotische Qualität, die tiefe Reflexionen beim Zuschauer hervorruft. Was in anderen Händen ein bombastischer Psychothriller gewesen wäre, wird zu einer krassen Studie existenzieller Entfremdung. Dank der großartiger Kinematographie (Luciano Tovoli) der afrikanischen Wüste und der trockenen spanischen Landschaft wird die innere Leere des Protagonisten visuell überzeugend dargestellt.

Die kolportagehafte Handlung von „Der Reporter“ ist nur Vorwand für einen meisterhaft inszenierten Diskurs über den Scheincharakter des Wirklichen und die Realität der Fiktion. der Regisseur setzt weniger auf Spannung, sondern konfrontiert den Zuschauer mit einer Atmosphäre, die ständig auf einen doppelten Boden hindeutet.