Der Film verfolgt das Kommen und Gehen von teilweise recht zwielichtigen Gestalten in der „Absteige“ Hôtel du Nord am Ufer des Canal St. Martin im Osten von Paris. Die Szenerie ist geprägt von der geschüttelten Gesellschaft der späten 1930er Jahre, von den Folgen der Wirtschaftskrise und der Angst vor den eskalierenden internationalen Konflikten.

Ein junges Paar, Renée (Annabella) und Pierre (Jean-Pierre Aumont) will gemeinsam aus dem Leben scheiden und mietet ein Zimmer für eine Nacht.
Er schießt mit einer Pistole auf sie, verliert dann aber den Mut zum Selbstmord, flieht und stellt sich der Polizei. Renée wird von einem Zuhälter gerettet. Sie arbeitet später als Kellnerin im Hotel und wartet auf den Geliebten, der sich im Gefängnis mit Schuldgefühlen plagt.

Doch in einem traurigen, aber wunderschönen Panorama von Straßenprostituierten, knallharten Beschaffern in tadellosen Anzügen, verzweifelten Überlebenden, mörderischen ehemaligen Gefährten und der Polizei haben unerfüllte Wünsche, geheime Leidenschaften und ein gefährliches romantisches Dreieck das letzte Wort.


Dieses Liebesdrama von Marcel Carné ist deutlich sentimentaler als „Hafen im Nebel“ (1938) und mit stellenweisen dramaturgischen Schwächen.
Die Handlung wirkt manchmal etwas unruhig, als sei sie erst während der Dreharbeiten entwickelt wurden, aber weil sie so unvorhersehbar ist, fesselt sie den Zuschauer bis zum bitteren Ende.
Die hervorragenden Charakterzeichnungen, die großartigen Schauspieler und Echtheit des Milieus machen diesen Film zu einem bedeutenden Vertreter des „poetischen Realismus“.